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Den 2000m erreichenden Kamm der Czerna Hora überquerten die Huzulen nicht, um auch jenseits am Westhang in den Bergen zu siedeln. Wohl gingen sie im Norden am Pruth den Weg der anderen Völker bis zur schwarzen Theiß, blieben in der Gegend , wo nun Rachov liegt, und kamen mit der weißen Theiß flußaufwärts auf die Westseite der Czerna Hora. Aber mit Ausnahme der entlegenen Seitentäler bewahrten sie daselbst nicht mehr so rein ihre alten Sitten und Gebräuche, ja lebten schon vielfach in geschlossenen Dörfern im Tal.
Der weitere Zuzug dahin bestand in den letzten eineinhalb Jahrhunderten, als die Forstwirtschaft in den Urwald vorrückte, aus Holzfällern, Flößern vom Czeremosz und Pruth her und aus Deserteuren und Flüchtlingen; nur verhältnismäßig wenige Huzulen in den volkreichen, rührigeren Taldörfern der schwarzen und weißen Theiß sind Grundeigner und Viehzüchter oder bergsässig nach Huzulenbegriff.Dies erklärt sich hauptsächlich aus dem ganz wesentlich anderen Charakter des Gebirges auf dieser Seite des Czerna-Hora-Zuges.
Von der runden Steingeröllkuppe der sagenhaften Howerla den Blick nach Osten gerichtet, über die herangerückten Spitzen und Kuppen hinweg, die den Lauf des schwarzen Czeremosz nur andeuten, aber verdecken, hebt sich jenseits über seinem Tal, in durchschnittlich 1500m Seehöhe, eine gerade Kammlinie ab, die den Fluß von Süden her, soweit das Auge reicht, begleitet bis zur dreispitzigen Krenta, an die er anbrandet, sich um sie herumwindet und dann im rechten Winkel durch das breite Tal von Zabie, dem alten Huzulenzentrum für die ganze Huzulei, gegen Osten fließt. Hinter jener Kammlinie eine zweite am Horizont in gleicher Richtung; zwischen beiden der weiße Czeremosz. Dahinter ein dritter Rücken, der schließlich im spitzen Winkel anschließt; dazwischen das Tal der Putilla. Dies war – und ist noch heute- d e r K e r n d e r H u z u l e i.
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